Leitbild

Pathologie

(πάθος = das Leiden; λόγος = die Lehre; „Lehre des Leidens“) als Teilgebiet der Medizin ist die Lehre von den abnormen und krankhaften Veränderungen im Organismus, wobei sich der Begriff „Krankheit“ nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Abweichung von Gesundheit als einem Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindends definiert. Die Pathologie umfasst die Erkennung von Krankheiten (Diagnostik), ihrer Entstehung (Pathogenese) und ihrer Ursachen (Ätiologie) durch die morphologiebezogene (=patho-anatomische) Beurteilung von Untersuchungsgut oder durch Obduktion und dient damit zugleich der Beratung und Unterstützung der in der Behandlung tätigen Ärzte. Patho-anatomisch beurteilbar sind dabei Gewebe (=Histopathologie) und aus dem Gewebe herausgelöste bzw. in Körperflüssigkeiten befindliche Zellen oder Zellstrukturen (=Zytopathologie).

Im Institut für Pathologie wird das eingesandte Untersuchungsgut technisch-methodisch so aufgearbeitet, dass eine Diagnose im Rahmen der histologischen und zytologischen Befundung gestellt werden kann. Dieses Gutachten stellt eine Grundlage für nachfolgende therapeutische oder weitere diagnostische Entscheidungen im Umgang mit der Krankheit eines Patienten dar. Die histologische und zytologische Untersuchung kann im Bedarfsfall durch zusätzliche Methoden (Histo-/Zytochemie, Immunhisto-/Immunzytologie, Molekularpathologie) ergänzt werden.

Neben der histologischen und zytologischen Diagnostik werden Obduktionen zur Klärung von Todesursachen und Grunderkrankungen durchgeführt. Durch Obduktionen erfolgt gleichzeitig eine umfassende Qualitätskontrolle der Arbeit der vorbehandelnden Ärzte.

Anliegen der Arbeit des Instituts ist eine qualitätsgesicherte histologische, zytologische, immunhistologische und molekularpathologische Diagnostik, die wir den Patienten und behandelnden Ärzten bieten. Hierzu sind ein verantwortungsbewusstes Handeln der Mitarbeiter in allen Bereichen der Praxis, eine strukturierte Aus- und Fortbildung der Mitarbeiter, ein vertrauensvolles, kreatives und offenes Arbeitsklima sowie eine effiziente Gestaltung der Arbeitsprozesse notwendig. Seit April 2006 ist unser Qualitätsmanagementsystem nach DIN ISO 9001:2000 zertifizert, seit 2011 durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS), zuletzt nach DIN EN ISO/IEC 17020:2012 akkreditiert. Wir sehen uns darüber hinaus verpflichtet, die Qualitätssicherungs-Initiative Pathologie (QuIP) der Deutschen Gesellschaft für Pathologie (DGP) und des Bundesverbandes Deutscher Pathologen (BDP) zu unterstützen und an den angebotenen Ringversuchen als externe Qualitätssicherung in der diagnostischen Immunhistochemie und Molekularpathologie teilzunehmen.

Die zur Anwendung kommenden technisch-apparativen Methoden und die individuell und ärztlich erbrachte feingewebliche, zytologische, immunhistologische und molekularpathologische Diagnostik orientieren sich an den jeweiligen wissenschaftlich-technischen Standards, den von den Fachgesellschaften herausgegebenen Leitlinien, den jeweils gültigen, von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Internationalen Vereinigung gegen den Krebs (UICC / union internationale contre le cancer / union for international cancer control) herausgegebenen Klassifikationen, den in relevanten Fachzeitschriften („Histopathology“, „Virchows Archiv“, „Journal of Pathology“, „Modern Pathology“, „Diagnostic Histopathology“, „Der Pathologe“, „Cytopathology“) publizierten dem sog. common sense (Lehrbuchwissen) der Histo- bzw. Zytopathologie und dem ärztlichen Kodex.

Wir sehen als weitere Aufgabe, ärztliches und nichtärztliches Personal auszubilden, um so einen Fortbestand unseres Instituts und des Fachs „Pathologie“ mitabzusichern. Wir unterstützen die Berufsfachschule für medizinisch-technische Assistenten/-innen in Kempten (Allgäu) und verfügen daneben über Ermächtigungen zur fachärztlichen Weiterbildung (24 Monate Basisweiterbildung im Gebiet Pathologie, 48 Monate Weiterbildung zum Facharzt für Pathologie).

Wir unterstützen die Kreativität und die persönliche fachliche Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter durch interne und externe Qualifizierungen, fordern aber auch Einsatzbereitschaft und Professionalität im Umgang mit Kolleginnen und Kollegen sowie mit Einsendern und Kooperationspartnern. Darüber hinaus erwarten ein wirtschaftliches Arbeiten und einen schonenden Umgang mit den benötigten Ressourcen.

Die Zukunft des Instituts hängt in entscheidendem Maße von der Akzeptanz der Arbeit durch die einsenden Ärzte, ob in freier Niederlassung oder im Krankenhaus, ab. Durch eine kontinuierliche stabile und hohe Qualität unserer Arbeit, die sich am wissenschaftlich-technischen Standard orientiert, durch Effizienz und Wirtschaftlichkeit des Arbeitens, durch Kommunikation mit den Partnern und eine Flexibilität in der Bestimmung unserer qualitätsbezogenen und strategischen Zielvorgaben wollen wir diese Akzeptanz im Interesse der Patientinnen und Patienten einerseits und der Praxis andererseits erhalten und stetig ausbauen.