Dermatopathologie

Die Pathologie der Haut umfasst entzündliche Erkrankungen (Dermatosen), gutartige und bösartige Tumoren.

In der Differentialdiagnostik der Tumoren sind die Unterscheidungen von benignen Nävi und den verschiedenen Formen des malignen Melanoms, die Abgrenzung des Basalzellkarzinoms von den gutartigen und bösartigen Tumoren der Hautanhangsgebilde, die Differenzierung verschiedener Dysplasiegrade des Epithels der Haut bis hin zum invasiven Plattenepithelkarzinom und die Abgrenzung des Lymphoms der Haut gegenüber den sog. Pseudolymphomen klinisch-therapeutisch relevant.

Eine besondere Herausforderung in der täglichen Diagnostik stellen die seltenen Sarkome des kutanen Weichgewebes dar. Die Dermatopathologie beschäftigt sich ebenfalls mit Erkrankungen der Schleimhäute und überschneidet sich hier insbesondere mit der Oralpathologie.

Invasives verruköses Plattenepithelkarzinom der Haut (FFPE Material; HE Färbung)

Durch die mehrjährige Zusammenarbeit mit zahlreichen niedergelassenen Dermatologen, vornehmlich in Bayern und Baden-Württemberg, hat sich an unserem Institut ein dermatopathologischer Schwerpunkt entwickelt. Die Dermatopathologie wird am Standort Kaufbeuren federführend von Herrn Prof. Dr. Gaumann, am Standort Ravensburg von Frau Dr. Schwärzl-Bosler, einer Hautärztin mit dermatopathologischer Zusatzbezeichnung, betreut.

Für die Bearbeitung der Gewebeproben wenden wir in Abhängigkeit von der klinischen Fragestellung verschiedene Zuschnitttechniken (z.B. sog. Brotlaibtechnik, Tübinger Torte) zur korrekten Beurteilung der Resektionsränder bei einer malignitätsverdächtigen Läsion an. Die Diagnose der entzündlichen Dermatosen bedingt eine enge Zusammenarbeit des klinisch tätigen Dermatologen und der Morphologen, da die korrekte Einordnung der Erkrankung eine Integration des klinischen Bildes und des histomorphologischen Musters in die Befundinterpretation verlangt. Neben den Standardverfahren der Hämatoxylin/Eosin-(HE-)Färbung kommen zahlreiche Sonderfärbungen wie Perjodsäure/Schiff’sches Reagenz (PAS), Elastica-van-Gieson (EvG), Giemsa, Masson-Trichrome, Toluidinblau, Ziehl-Neelson und van Kossa zum Einsatz.

Weiterhin ist die Anwendung von immunhistologischen Färbungen integraler Bestandteil der morphologischen Diagnostik der Haut, speziell in der Differenzierung melanozytärer Läsionen, Lymphome und Weichgewebstumoren. Ein immunologisches Spezialverfahren, welches in unserem Institut ebenfalls etabliert ist, stellt die direkte Immunfluoreszenz (DIF) zur Differenzierung blasenbildender Erkrankungen der Haut und der Schleimhäute dar. Bei diesem Verfahren werden mit Hilfe von Fluoreszenz-gekoppelten Antikörpern Immunkomplexablagerungen in der Epidermis/Dermis am Gewebeschnitt sichtbar gemacht. Hierzu ist notwendig, dass die Gewebeproben nicht in Formaldehyd fixiert eingesandt werden, sondern in Michael’sche Lösung eingelegt werden. Diese Lösung kann in unserem Hause angefordert werden.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die molekulare, gewebebasierte Diagnostik, die auch zunehmend in der onkologischen Dermatopathologie gefordert ist. Das Spektrum der molekularen Diagnostik ist im Kapitel „Molekuarpathologie“ beschrieben.